17.04.14 | Rauchmelder sind Pflicht und retten Leben

Im Rahmen der großen Dienstversammlung der Feuerwehren des Landkreises Südliche Weinstraße machte Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Rudi Götz nochmal die besondere Bedeutung von Rauchwarnmeldern für den Brandschutz deutlich.
„Gerade in jüngster Zeit haben traurige Nachrichten über Brände mit zu beklagenden Todesopfern die Öffentlichkeit aufgeschreckt. Die Opfer werden in der Abend- oder Nachtzeit vom Brand überrascht – wenige Atemzüge des Rauches können bereits zum Tode führen“, erklärte Götz. „Der Brandrauch ist weit gefährlicher als Flammen oder Hitze. Schon nach wenigen Minuten erreichen die bei Bränden freigesetzten Gase lebensbedrohliche Konzentrationen, die nach kürzester Zeit zum Erstickungstod führen. Im Schlaf riecht der Mensch nichts – Rauchmelder wecken Schlafende und retten so Leben!“, so Götz weiter.

Doch noch immer würden viele Bürgerinnen und Bürger im eigenen Zuhause den vorbeugenden Brandschutz vernachlässigen und hätten keine Rauchmelder installiert, obwohl diese in Rheinland-Pfalz für alle Wohnungen und Wohnhäuser Pflicht sind. „In der Landesbauordnung ist die gesetzliche Pflicht zur Installation von Rauchwarnmeldern festgeschrieben. In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder habe, so steht es in § 44 der Landesbauordnung, erläuterte der Kreisfeuerwehrinspekteur. Zwar erfolge im privaten Wohnbereich keine Überwachung durch Behördenseite, doch sollte es im Interesse jedes einzelnen liegen sich und die Familie zu schützen und selbst für die Montage von Rauchwarnmeldern und ihren Betrieb (Durchführung von Tests und rechtzeitiger Wechsel der Batterie) zu sorgen.

Häufig ist die Brandursache im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht nur Fahrlässigkeit: Sehr oft lösen technische Defekte Brände aus. Fast jeder vierte Brand in Privathaushalten entsteht beispielsweise durch elektrische Haushaltsgeräte, wie Heizgeräte, Bügeleisen oder Kühlschränke. Auch der Stand-by-Modus bei TV-Geräten, Computern oder Hi-Fi-Anlagen erhöht zusätzlich die Brandgefahr. Überlastung von Steckdosen durch Mehrfachstecker sowie schadhafte elektrische Leitungen stellen ebenfalls eine Gefahr dar. Aber auch die nicht abgeschaltete Herdplatte, auf der noch ein Topf oder auch vergessene Brötchen im Backofen sind weitere Gefahrenquellen. „Brandursachen stecken überall! Deshalb ist ein vorbeugender Brandschutz mit Rauchmeldern unabdingbar“, veranschaulichte Götz.

Die Wichtigkeit eines Rauchmelders im Wohnbereich zeigte beispielsweise ein Brand in Offenbach im vergangenen November. Ein aufmerksamer Nachbar hatte das Alarmsignal eines Rauchmelders in dem Mehrfamilienhaus gehört. Da der Bewohner der Wohnung nicht anzutreffen und Brandgeruch wahrzunehmen war, alarmierte er sofort die Feuerwehr. Durch die glühende Herdplatte war bereits die Arbeitsplatte verkohlt – der ausgelöste Rauchmelder verhinderte größeren Schaden.

Die Feuerwehren stellen diese Einsätze zurzeit nicht in Rechnung, da die frühe Warnung lebensrettend wirkt. Auch wenn ein Nachbar die Feuerwehr ruft, muss er nicht befürchten zur Kasse gebeten zu werden. Schließlich könnten Personen in der Wohnung durch ungünstige Umstände bereits nicht mehr in der Lage sein sich selbst in Sicherheit zu bringen.

„Rauchmelder kosten nicht die Welt und sind auch ohne großes handwerkliches Geschick zu installieren. Man sollte sich vorab im Fachhandel über die Qualitätsmerkmale informieren und auch die örtlichen Feuerwehren stehen den Bürgerinnen und Bürgern beratend zur Seite“, so Götz.

Infos gibt es auch online unter www.rauchmelder-lebensretter.de oder beim Landesfeuerwehrverband unter www.lfv-rlp.de/hp/rauchmelder/uebersicht.htm.

 

Quelle: Pressemeldung Landkreis Südliche Weinstraße vom 27.03.14